Trainerin Daniela Schwarz stellt ihren Bodyworkout-Kurs ins Netz - LSVler halten ihrem Verein die Treue
Es gibt immer mehr Lockerungen der coronabedingten Einschränkungen, aber der Sport- und Freizeitbereich muss zumeist noch warten. Bei der Ladenburger Sport Vereinigung (LSV) haben deswegen einige Trainer ihre Stunden ins Netz verlegt. Beim YouTube-Kanal der LSV finden sich Trainingseinheiten für Yoga, "Minitiger", die Ballkoordination für Kinder anbieten, und das "Bodyworkout mit Dani". Das macht Daniela Schwarz. Für die 34-Jährige ist die Coronakrise keine Ausrede, nicht fit zu bleiben. Das stellt sie in ihren Trainingsvideos unter Beweis. "Der Grundgedanke war, den Leuten in dieser Zeit ein bisschen Normalität zu geben", erzählt sie. Die Trainerin will die Leidenschaft für den Sport an ihre Kursteilnehmer weitergeben. "Sie sollen merken, dass sie nicht alleine sind." Ihre Videos sind kürzer als eine Stunde. Denn Schwarz weiß: Eine ganze Stunde Sport nur für sich, kann mit Kindern und Homeoffice zurzeit schwierig sein. "Aber gerade für Eltern, die jetzt im Homeoffice arbeiten und keine Kinderbetreuung haben, ist es umso wichtiger, sich Zeit für sich zu nehmen", betont die Sportlerin. Für das Ganzkörpertraining braucht man nicht viel. "Ich versuche, mit Alltagsgegenständen zu arbeiten", erklärt Schwarz. So zeigt sie in den Videos Übungen mit Wasserflaschen oder Handtüchern. "Auch eine kleine Erhöhung, etwa einen stabilen Couchtisch, kann man nutzen, um die Brustmuskulatur zu trainieren", sagt sie. Schwarz arbeitet normalerweise auch einmal die Woche in einem Fitnessstudio, "aber große Zusammentreffen sind momentan einfach zu heikel", findet sie. Einerseits kann sie verstehen, dass die Studios noch geschlossen sein müssen, andererseits sei der Einzelhandel geöffnet. Aber ein Fitnessstudio sei schließlich nicht der einzige Ort, an dem man Sport machen kann. "Man kann sich definitiv auch zu Hause oder im Freien fit halten", sagt sie überzeugt. Die Videos dreht sie in der Jahnhalle, wo sie sonst auch den Kurs gibt. "Ich habe gar keine Erfahrung darin, solche Videos zu produzieren", erzählt die 34-Jährige und lacht. Damit sie sich nicht um Kamera und das Training kümmern muss, filmt Nicolas Battigge die Einheiten aus gebührendem Abstand – und macht hinter der Kamera sogar mit. Ihm verdanken die LSVler das Online-Training. "Er hat gesagt, ’Komm, wir gehen jetzt einfach mal in die Halle und drehen’", erinnert sich Schwarz. Jetzt lädt sie alle zwei bis drei Tage ein neues Video hoch. "Es soll ja niemandem langweilig werden." Und wie ist es, einen Kurs zu geben, ohne seine Teilnehmer zu sehen? "Man findet anders zusammen", meint Schwarz. Ihr Kurs hat eine WhatsApp-Gruppe. "Da kommt total viel zurück." Eine Hilfe für das Training ohne sichtbares Publikum seien auch die Spiegel in der Halle. "Wenn ich sehe, was ich mache, kann ich sagen, worauf meine Teilnehmer zu Hause achten müssen." Und Kameramann Battigge macht ja auch noch mit. Typische Knackpunkte kennt sie als Trainerin aber. Das seien einfach Erfahrungswerte. "Ich sage in den Videos immer, Leute macht ein Warm-up, aber was sie letztendlich machen, kann ich anders als im Kurs natürlich nicht überprüfen." Mit ihrem Online-Angebot richtet Schwarz sich nicht nur an die LSVler. "Die Videos sollen Leuten, die vielleicht noch nicht so im Fitnesssport sind, die Möglichkeit geben, ein bisschen zu schnuppern", sagt die 34-Jährige. Denn es komme schließlich auch eine Zeit nach Corona. "Ich hoffe nur, dass die Leute auch nach der Krise wieder in die Kurse kommen und nicht denken, dass alles online geht", sagt sie zwar ein wenig scherzend, aber mit ernstem Unterton. Am wichtigsten sei, die Situation zu überbrücken. "Irgendwann sehen wir uns wieder, und es wird alles gut", sagt sie überzeugt. LSV-Vorsitzende Petra Klodt war froh darüber, dass Schwarz die Initiative ergriff. "Der ganze Sportbetrieb fällt zurzeit aus, wir müssen ja etwas anbieten", sagt sie. "Für uns ist wichtig, dass die Verbindung zu unseren Mitgliedern auch in dieser Krisensituation nicht abreißt", betont die Vorsitzende. "Unsere Botschaft ist: Wir sind auch in der Corona-Zeit für euch da und helfen euch, aktiv zu bleiben." Und wie steht es um die Mitglieder? "Die sind vereinstreu und halten uns die Stange", sagt Klodt. Ausgetreten sei noch niemand. Auch den Mitgliederbeitrag habe noch keiner zurückverlangt. "Aber der wird bei uns ja nur zwei Mal Jahr abgebucht", erklärt sie. "Wir beraten in der Vorstandschaft schon darüber, wie wir unseren Mitgliedern da entgegenkommen können", betont sie. "Wir haben nicht nur unsere eigenen, sondern auch die Finanzen unserer Mitglieder im Blick." Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung http://www.rnz.de
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